Viele von euch kennen mich sicherlich noch gar nicht: Ich bin Michele Altemeier und seit August 2020 für die Immobilien und alles drumherum bei mk mehrwert tätig. Egal, ob bei einem Mieter die Heizung ausgefallen ist, eine Wohnung saniert werden muss oder die Versorger einen Zählerstand benötigen- das sind meine alltäglichen Aufgaben.
Ich möchte euch von einem ganz besonderen Erlebnis berichten, dass sich so auch für mich nicht nicht alltäglich darstellt.
Nachhaltigkeit in unserer Branche bedeutet nicht nur, ökologische Aspekte zu berücksichtigen, sondern auch soziale Werte.
So war für uns als mk mehrwert Team sofort klar, dass wir einen Beitrag zur Ukraine-Krise leisten müssen und vor allem möchten.
Wir haben eine der beiden Wohnungen an die ukrainische Familie einer Bekannten von mir vermieten können, was ganz unkompliziert nach einem privaten Aufruf passierte.
Normalerweise erarbeite ich mir im Vorfeld ein Schema, wonach die Interessenten ausgesucht werden, aber in diesem Fall wusste ich absolut nicht, wie das realisierbar sein soll und hätte ebenfalls am liebsten an alle vermietet. So habe ich mich entschlossen, die Wohnung an denjenigen zu vermieten, der als Erstes alle erforderlichen Unterlagen eingereicht hat.
Während der Besichtigung mit einer kleinen Familie aus Charkiw konnten wir uns problemlos auf Englisch unterhalten. Die junge Frau und ich hatten ein wenig über die Unterlagen gesprochen. Die Unterhaltung fiel am Ende ein wenig privater aus, sodass sie erzählt hatte, wie schwer es sei, eine Wohnung in Hamburg zu finden und dass sie für sich und alle anderen Flüchtlinge dankbar ist, dass die Menschen in Hamburg so hilfsbereit sind. Ich hatte sie dann gefragt, wo sie derzeit untergekommen sind und ob sie regelmäßig Kontakt mit der Heimat hätten. Sie hat daraufhin ihr Handy aus der Tasche genommen und mir Videos gezeigt, von der Straße, in der sie zuvor gewohnt haben.
Man hört und sieht seit eh und je viele schreckliche Dinge in den Nachrichten über Kriege und dennoch haben mich die Bilder in dem Video total berührt. Es ist erschreckend, dass ein einziger Mensch so eine Macht hat, dass er die Leben vieler derartig zerstört.
Als ich das Video zu Ende angeschaut hatte, habe ich mich total beklommen gefühlt und sagte ihr, dass es mir irre Leid tut und ich mir absolut nicht ausmalen kann, wie es sich für sie anfühlen muss, solche Bilder über das eigene Zuhause zu sehen. Und während ich meine Worte sprach, musste ich einfach einige Tränchen weinen. Als sie und ihre Mutter das gesehen haben, fingen sie ebenfalls an zu weinen.
Und so standen wir im Hausflur der Julius-Ludowieg-Straße 73 und haben uns gegenseitig die Schultern gedrückt und zusammen über die Lage in der Ukraine traurige und wütende Tränen kullern lassen.
Die Familie hat sich so gefreut, die Schlüssel für ihr neues Zuhause in den Händen halten zu können und ich könnte nicht stolzer sein, Mitarbeiterin einer Firma zu sein, die Wert darauflegt, solche Schicksale zu unterstützen und zu helfen.
Ich hoffe natürlich, dass es in Zukunft so wenig wie möglich dazu kommen wird, dass wir als Gesellschaft wegen Kriegen helfen, aber wenn es dazu kommt, wünsche ich mir, genau so handeln zu können und möchte an dieser Stelle jedem nahelegen, stets daran zu denken, dass es purer Zufall ist, wo man geboren wurde und es immer so sein wird, dass wir Menschen der Erde uns an den Händen halten und eine riesengroße Einheit sein müssen!